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Hello Mina: Hello Mina (Review)

Artist:

Hello Mina

Hello Mina: Hello Mina
Album:

Hello Mina

Medium: CD/LP/Download/Limitiert
Stil:

Alternative Pop

Label: Hasn Music
Spieldauer: 31:09
Erschienen: 20.08.2021
Website: [Link]

Manchmal sind die Geschichten, die man als Musikkritiker so aus erster Hand erfährt, so spannend, dass man sich sofort für das Album hinter dieser Geschichte interessiert. Und wenn dann noch solch eigenartiges Video zu dem das Album eröffnenden Song „You And Me“ dazukommt, dann leckt man im Falle von HELLO MINA sofort Kritikerblut.

Hinter HELLO MINA verbergen sich der Gitarrist Dominik Hofstädter, seines Zeichens auch Label-Inhaber des Langohr-Labels HASN MUSIC, der Schlagzeuger Jakob Braun (beide aus Österreich) und die holländische Sängerin Els Beth (Die bei Zusammensetzung beider Namen einen echt altdeutschen Namen zu bieten hat, den beispielsweise auch meine Großmutter trug…).
Jakob und Els lernten sich jedenfalls rein zufällig bei einem Urlaub in Indien kennen. Aus Begeisterung über die Els-Stimme wurden kurzerhand gleich drei Songs aufgenommen. Und wenn wir HELLO MINA hören, dann können wir diese Begeisterung auch ganz schnell nachvollziehen.

Besonders schön ist hierbei auch die (anfangs) verträumt-melancholische Ballade „Let Down“, in der das fragile Schlagzeug und die mitunter sprech-singenden Vocals erst eine Einheit – fast wie ein Duett – eingehen und dann plötzlich voller Dynamik im Garage-Rock-Style auseinander driften. Sogar eine ANNE CLARK wäre von diesen stimmlichen Exkursionen sicher angetan.

„Hello“ startet auf der LP-B-Seite dann sogar mit ein paar crimsonesk eingefärbten Gitarren-Riffs durch, während Els Beth sich akrobatisch durch die verschiedensten Stimmlagen hangelt, auch flüstert oder feurig feststellt, dass trotz dem lautstarken „Hello“ irgendwie trotzdem niemand zu Hause ist, während die Stimme der Sängerin daraufhin bei „Sweetheart“ regelrecht 'verhallt' und von Ätherwellen davongetragen wird. Immer mehr entsteht beim Hören des mit 31 Minuten sehr kurz geratenen Albums der Eindruck, hier käme eine weibliche Variante des immer verschrobener wirkenden MORRISSEY daher, als der noch nicht so schräg drauf war. Die Morrissine aus Holland mit den Schmidts aus Österreich… HELLO MINA!?!?

Jedenfalls wurde dieses Album, das es auch als eine sehr, sehr streng auf 100 Exemplare limitierte Vinyl-Variante (Unbedingt, auch des ansprechenden Sounds wegen, empfehlenswert!) zu erstehen gibt, im August dieses Jahres pandemiebelastet zu einem trotzdem glücklichen Ende gebracht und die liebe Els mit der eindrucksvollen Beth-Stimme flog sogar aus Holland ins Land des jugendlichen, zu KURZgeratenen Kanzler-Typen mit den riesigen Korruptionsproblemen, um den gebeutelten Ösis ein paar schöne Konzertstunden zu bescheren. Ach ja, da gibt’s über die Ohren eben Balsam auf die geschundene Seele. Und selbst die Texte passen dazu, denn HELLO MINA machen eben Musik für „You And Me“!

FAZIT: Hier kommen definitiv gute Nachrichten aus dem derzeit arg gebeutelten Österreich, speziell auch dank einer Holländerin. HELLO MINA mit der niederländischen Vokal-Zauberin Els Beth (Bitte die Freistelle nicht vergessen!), die geschickt zwischen Sprech- und melodiösem Gesang zu wechseln vermag, präsentieren mit ihrem gleichnamigen Album Alternative Pop im verträumten SMITHS-Universum, der sich auf angenehme, abwechslungsreiche Art eine liebevolle Nische sucht, die man einfach auch ihrer experimentellen Ausrichtung wegen mögen muss, selbst wenn das die schnarchigen Einheitsberei-Radiostationen wahrscheinlich völlig anders sehen. Alle, die genauso verrückt wie das Cover und die Entchen- sowie Auto-Seite der Vinyl-Ausgabe sind, sollten sich unbedingt von „Hello Mina“ eine der auf 100 Stück limitierten LP's besorgen. Ihr werdet's nicht bereuen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2302x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Seite A (14:59):
  • You And Me (3:44)
  • Faded Out (3:27)
  • Waves (3:29)
  • Let Down (4:19)
  • Seite B (16:10):
  • Hello (3:25)
  • Sweetheart (3:33)
  • This Man (4:35)
  • Gaze (4:37)

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Rob
gepostet am: 22.10.2021

Lang lebe KURZ!
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