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Forces@Work: Straight (Review)

Artist:

Forces@Work

Forces@Work: Straight
Album:

Straight

Medium: CD
Stil:

Mischmasch-Wirrwarr-Prog-Metal

Label: Hands Of Blue Records
Spieldauer: 53:39
Erschienen: 27.04.2012
Website: [Link]

Es ist beinahe schon erschreckend, wie rasant sich die 2000 gegründeten Wuppertaler FORCES@WORK (mittlerweile FORCES AT WORK) von Scheibe zu Scheibe entwickelt haben. Die Debüt-EP „Coldheart Canyon“ aus dem Jahr 2003 war ja schon vom Feinsten, doch mit der ein Jahr später erschienenen „Forcilized“-EP machten die Jungs um Adrian Weiss bereits einen beachtlichen Sprung und expandierten sowohl qualitativ als auch stilistisch. Und weil Weiterentwicklung so schön ist, haben die Herrschaften auf der 2006er EP „Reverse Feng-Shui Audio Guide“ überall noch mal eine Schippe drauf gelegt. Noch wilder, noch progressiver, noch nöcher und so heftig wie nie zuvor lehrte man den eingefahrenen Proglangweilern dieser Welt, wie man Frickelsounds leichtfüßig und mit Spielspaß darbietet, ohne das Ganze in selbstherrlichen, kamasutrischer Open-Air-Leistungskurs der Marke „Hach, schaut her, wie toll wir sind!“ ausarten zu lassen.

Einen wichtigen Teil des Wahnsinns machte natürlich Andreas Lohses charakteristische Stimme aus, doch leider trennten sich die Wege von Lohse und FORCES AT WORK kurz nach dem Release des bis vor kurzem aktuellsten Tonträgers. Wenngleich die Biographie verrät, dass bereits 2007 mit Sebastian Wischermann Ersatz gefunden wurde, wurde es nach außen hin extrem ruhig um die Buben. Selbst meinereiner hat lange nichts mehr von der Band mitbekommen und sie so beinahe abgeschrieben. Doch nun, nach einem halben Dutzend Jahren, erreicht uns mit „Straight“ endlich ein neues Lebenszeichen der Kapelle.

Da stellt sich unweigerlich die Frage: Wie schlägt sich der neue Mann am Mikrofon? Nun, nachdem man sich ein wenig daran gewöhnt hat, dass Wischermann eben kein kehliges, reibeisiges Organ wie Lohse besitzt und allgemein etwas „braver“ und weniger exzentrisch tönt, darf man konstatieren: Er versucht erst gar nicht, seinen Vorgänger zu kopieren, sondern bringt seinen ganz eigenen Sound in die Band ein. Selbiges gilt auch für die extremen Stimmlagen wie Screams, Growls und Gebrüll. Insgesamt macht der Mann seinen Job also gut, und ob man seine oder Lohses Vocals bevorzugt (oder als ebenbürtig empfindet), dürfte eher eine Frage des Geschmacks sein.

Musikalisch gehen die „Kräfte auffe Arbeit“ erwartungsgemäß experimentelle, progressive und vor allem zahlreiche Wege. Von Thrash Metal über Death- und Metalcore, Death à la DEATH, Djent, Alternative, Zirkusmusik, MICHAEL JACKSON-Gedächtnisparts, Progressive Metal und Prog Rock, Mathe-Leistungskurs, Ultrablastattacken in KATAKLYSM-Manier bis hin zu jazzigen, hardrockenden, funkigen, spacigen, undsoweiteren, sofortigen, etceterapepeen und hastenichtgesehenen Momenten wird auf „Straight“ so ziemlich alles ausgepackt, wonach den Schwebebahnern der Sinn steht.

Der Neuronenshaker, der fast 54 Minuten geschüttelt wird, ist allerdings kompositorisch von vorne bis hinten clever durchdacht - die Herausforderung, aus dem heterogenen Genrewirrwarr Songs mit Sinn und Verstand zu basteln, haben FORCES AT WORK dementsprechend bravourös bestanden, und man kann den Songs sogar Nachvollziehbarkeit und Eingängigkeit attestieren. Im Progkontext, wohlgemerkt.

FAZIT: Schön, dass die Jungs wieder aus der Soße gekommen sind und sich nach der langen Tonträgerpause mit einem starken Albumdebüt wieder bemerkbar machen. Fans der Band werden das Ding eh schon besitzen, doch wer noch nichts von der Band gehört hat, sollte das definitiv nachholen. Denn hier – und natürlich auch auf den drei EPs - bekommt er demonstriert, dass man richtig geilen Einstein-Metal auch innerhalb der deutschen Landesgrenzen finden kann.

Chris Popp (Info) (Review 9111x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • The Mind Slavery
  • Nowhere
  • Logic Dead
  • Be Machine
  • Keep Marchin'
  • Virtual Fuhrer
  • Colours
  • Dharma
  • Sickness
  • Straight Into The Odd

Besetzung:

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