Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Thees Uhlmann: Junkies und Scientologen (Review)

Artist:

Thees Uhlmann

Thees Uhlmann: Junkies und Scientologen
Album:

Junkies und Scientologen

Medium: CD/LP
Stil:

Indie-Liedermacher-Deutsch-Rock

Label: Grand Hotel Van Cleef
Spieldauer: 49:22
Erschienen: 20.09.2019
Website: [Link]

„Ich erinnere mich an alles, sogar noch an den Krieg / Der Deutsche ist erst zufrieden, wenn jemand am Boden liegt / Und dann lobt er sich selbst und tritt nochmal rein / Fühlt sich moralisch überlegen und denkt: 'Genau so soll es sein!'“ (Strophe aus „Fünf Jahre nicht gesungen“)

Oha, bereits nach den ersten Klängen und den intellektuell inspirierten Textzeilen stellt man unmissverständlich auch nach sechs Jahren Wartezeit fest: THEES UHLMANN – der singende Kreativ-Kopf hinter TOMTE – ist wieder zurück. Dieses Mal wieder solo.
Und was bringt er uns mit?
Junkies und Scientologen“!
Das passt schon zu diesem Typen, der gleich in seinem ersten Song klarstellt, dass er „Fünf Jahre nicht gesungen“ hat. Aber er kann es noch immer – und das Texten und Komponieren meistert er ebenfalls problemlos: „Das Leben ist kein Highway, es ist die B73!“

Der Niedersachse Uhlmann ist in erster Linie, wie auch auf seinen beiden Vorgänger-Alben, ein Geschichtenerzähler, der mit Hilfe der Musik seine Storys anhörlich und immer deutlich pointiert transportiert. Allerdings wünscht man sich dabei manchmal gerade im musikalischen Bereich noch etwas mehr Auf-und-ab-Kreativität, wenigstens genauso viel wie in seinen Texten, in denen er darüber erzählt, wie es als Fahrer für die Frauen nach den Hip-Hop-Videodrehs oder angstvoller Stephen-King-Leser, aber eben auch Junkies und Scientologen sind. Oder er beantwortet dabei gleich noch die Fragen, was aus Hannover wird oder warum man heutzutage noch die Dinosaurier liebt (Spoiler: Weil sie ausgestorben sind!) und Menschen ohne Angst nicht wissen, wie man singt.

Auch eine wunderschöne Hymne schleicht sich mit dem ungewöhnlichen Titel „Avicii“ ein, die eine Art Requiem für den gleichnamigen verstorbenen schwedischen Techno-Produzenten ist: „Eine gute letzte Reise, zum Abschied leise winken.“

Ja, liebe Freunde, bei solchen Texten wird vom Hörer halbwegs verlangt, dass da in seinem Kopf etwas mehr als Grütze und Sentiments gegen alles, was anders scheint, ist. AfD-Wähler werden damit garantiert auch nicht glücklich, denn Uhlmann ist keine Alternative für deutsche Liedermacherkunst, sondern ein Vorbild, der nicht frech rumrotzt, sondern mit viel Sinn für Humor und Geist uns etwas in seinen insgesamt 12 neuen Liedern mitzuteilen hat, die am Ende mit dem traurigen „Immer wenn ich an dich denke, stirbt etwas in mir“ enden.

FAZIT: Er ist wieder zurück, hat sich dafür fünf Jahre Zeit gelassen, ist aber noch immer absolut der Alte! THEES UHLMANN, der TOMTE-Sänger, der Texte voller Poesie und hintergründigem Humor schreibt, legt mit „Junkies und Scientologen” wieder souverän ein intelligent-intellektuelles deutschsprachiges Indie-Rock-Album in bester KETTCAR- und TOCOTRONIC-Manier vor.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3036x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Fünf Jahre nicht gesungen
  • Danke für die Angst
  • Avicii
  • Was wird aus Hannover
  • 100.000 Songs
  • Ich bin der Fahrer, der die Frauen nach HipHop Videodrehs nach Hause fährt
  • Junkies und Scientologen
  • Katy Grayson Perry
  • Menschen ohne Angst wissen nicht, wie man singt
  • Ein Satellit sendet leise
  • Die Welt ist unser Feld
  • Immer wenn ich an dich denke, stirbt etwas in mir

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!