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Envy of None: Envy of None (Review)
Artist: | Envy of None |
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Album: | Envy of None |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Art Pop |
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Label: | Kscope / Edel | |
Spieldauer: | 47:25 | |
Erschienen: | 08.04.2022 | |
Website: | [Link] |
Nein, im Gegensatz zu Alex Lifesons Victor-Projekt handelt es sich bei dem neuen Betätigungsfeld des langjährigen Rush-Gitarristen nicht um eine Ersatzdroge für Fans der nach dem Tod von Drummer Neil Peart zu Grabe getragenen Band. ENVY OF NONE sind stilistisch sehr, sehr weit von der Musik der kanadischen Rocklegende entfernt und nicht einmal Gitarren-orientiert, wie man es in Anbetracht von Lifesons Beteiligung wohl erwartet hätte.
Im Zentrum des Geschehens steht vielmehr die Stimme der US-amerikanischen Singer/Songwriterin Maiah Wynne, die einer jüngeren Generation angehört als ihre Instrumentalisten - außer Alex namentlich Bassist Andy Curran (Coney Hatch), Gitarrist und Produzent Alfio Annibalini sowie verschiedene Drummer, obgleich die Songs auf dem Debütalbum des Projekts ein starkes elektronisches Rhythmusfundament aufweisen.
Tatsächlich erinnert "Evy of None" an Portishead oder auch Massive Attack, doch statt der Kühle des Trip Hop spürt man dann doch eine gewisse Rock-Wärme, zumal die Sängerin ohnehin jedes Eis zum Schmelzen bringt; ihre größtenteils persönlichen Texte schweben einfühlsam in melancholische Melodien gehüllt über einem denkbar minimalistischen Klangfundament, in dem sich herkömmliche Gitarrensounds nur mit der Lupe finden lassen.
Trotz der experimentellen Anlage des Materials ist es leicht fassbar oder besser gesagt richtiggehend eingängig, was auch an ENVY OF NONEs Fokus auf Grooves liegt. In jedem Fall entpuppt sich die Platte letzten Endes als intime Klangreise, auf der man besonders gern bei dem Ohrwurm ´Liar´, dem mit einem unverzichtbaren Gitarrensolo verzierten ´Spy House´ und dem ungeheuer vielschichtigen ´Kabul Blues´ haltmacht.
FAZIT: ENVY OF NONE gelingt auf ihrem ersten Album eine gekonnte Gratwanderung zwischen halbsynthetischen Klangabenteuern und organischem Songwriting, das auf seinen Kern heruntergebrochen auch an Lagerfeuern funktionieren würde. Der gar nicht heimliche Star der Veranstaltung ist unterdessen Sängerin Maiah Wynne.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Never Said I Love You [04:06]
- 2. Shadow [03:21]
- 3. Look Inside [04:44]
- 4. Liar [03:13]
- 5. Spy House [02:23]
- 6. Dog´s Life [04:36]
- 7. Kabul Blues [03:12]
- 8. Old Strings [05:15]
- 9. Dumb [04:19]
- 10. Enemy [04:16]
- 11. Western Sunset [02:25]
- Bass - Andy Curran
- Gesang - Maiah Wynne
- Gitarre - Alf Annibalini, Alex Lifeson
- Keys - Alf Annibalini, Andy Curran, Maiah Wynne
- Envy of None (2022) - 12/15 Punkten
- That Was Then, This Is Now (2023)
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