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Drabataturk: Drabataturk (Review)
Artist: | Drabataturk |
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Album: | Drabataturk |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Folk- und Black-Metal |
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Label: | Pesttanz Klangschmiede | |
Spieldauer: | 40:23 | |
Erschienen: | 21.02.2020 | |
Website: | [Link] |
Kobolde sind augenscheinlich kleine, hässliche Wesen, die unverständliches Kauderwelsch von sich geben und ein Faible für folkigen Black Metal haben. Zumindest vermittelt DRABATATURKs selbstbetiteltes Debütalbum genau diesen Eindruck.
Die liebevoll illustrierten Texte im Booklet von „Drabataturk“ lesen sich wie eine wirre Aneinanderreihung von Buchstaben, oder eben wie die Sprache der Orks aus 'Herr der Ringe'. So oder so versteht der gemeine Mensch nur Bahnhof. Nimmt man die Illustrationen zu den Texten als Storyline des Albums, dann handelt dieses Debüt von einer Koboldrasse, die ihrem Herrscher einen scheinbar mächtigen Eisenhandschuh beschafft, wodurch dieser eine dämonische Kraft verliehen bekommt und einen kriegerischen Raubzug gegen andere Völker anstrebt.
Was sich ein wenig wie der Plot zu einem Fantasy-Film oder die Story eines FINNTROLL-Albums liest, wird in diesem Fall in kauzigen Black Metal mit Folk-Referenzen und kratzbürstigem Sound verpackt. DRABATATURK agieren ursprünglich, beinahe punkig und brettern ungehobelt und roh durch die bewaldete Black-Metal-Botanik.
Zwischendurch finden sich allerlei folkloristische Anleihen, atmosphärische Zwischenspiele, die in akustischem Gewand für schaurige Gruselstimmung sorgen („Goblin's War: Prologue“), oder aber die Kobolde wie besessen zu keyboardlastigem Schwarzfrost tanzen lassen („Goblin’s Dance“).
So komödiantisch dieses Album beim Ersteindruck erscheint, so faszinierend rau, ungehobelt und beinahe mystisch-wild wirkt die Musik mit der Zeit. Dabei ist das Muster mehr oder weniger immer das gleiche: Zu textlichem Kauderwelsch brüllkreischt ein vermeintlicher Goblin wie angestochen umher, stachelt seine Mitungeheuer zu einer vertonten Kampfesorgie voller Zügellosigkeit an.
Interessant sind aber die von Naturgeräuschen durchzogenen Ruhepausen in Stücken wie „Throw Uk-Kuzluk Forest“ oder auch der Ambient-Epilog „Black Valley“. Denn diese Zwischenspiele lassen „Drabataturk“ einerseits wie eine Mischung aus Musik-Heckmeck und Fantasy-Hörspiel wirken und verleihen dem Album andererseits einen zusammenhängenden Charakter bzw. eine unerwartete Spannungskurve, die den Hörer länger zu fesseln vermag, als es anfangs erscheint.
FAZIT: Sicherlich arbeiten sich DRABATATURK auch mit gehörigem Augenzwinkern an der Kobold-Thematik ab. Aber die Zügellosigkeit, die man von etwaigen Roman- oder Filmvorlagen für die gemeinhin wilde Rasse kennt, vermag „Drabataturk“ sehr gut einzufangen. Dadurch wirkt dieses Debüt ein bisschen wie der irre Tanz eines vom Blutdurst betrunkenen Berserkervolkes. Womit das Kobold-Klischee bestens aufbereitet und durchaus launig in aggressiv-belebten Black Metal gegossen wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Jingle
- Rise of Drabataturk
- Goblin's Procession
- To the Altar
- The Spell
- Goblins's Dance
- Throw Uk-Kuzluk Forest
- Hunting
- Goblin's War: Prologue
- Goblin's War
- Throne
- Black Valley
- Drabataturk (2020) - 10/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Thor
gepostet am: 26.03.2024 User-Wertung: 7 Punkte |
File under "Musik-Heckmeck" - putzig geschrieben, lieber Kollege! - Den Drum-Computer finde ich allerdings weniger putzig... |