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Interview mit Amon Amarth (09.10.2008)

Amon Amarth
Amon Amarth-Drummer Fredrik Andersson gibt stellenweise etwas wortkarg Auskunft über Pop- und Klassik-Einflüsse auf „Thunder Of The Twilight God“ und hat Angst, nachts mit dem Bus von einer Klippe zu stürzen. Aber lest selbst…

Hi Fredrik! Mit wurde gesagt, dass du Deine Interviews aus dem Tourbus beantwortest. Wo seid ihr denn im Moment? Wäre es nicht entspannender, zu lesen, Videos zu gucken oder Musik zu hören?

Amon Amarth - Twilight Of The Thunder GodHey! Momentan sind wir in Vancouver, Kanada. Klar ist es entspannender einfach rumzuhängen, aber es ist immer noch genug Zeit für Interviews. Ich finde es besser, Interviews während der Tour zu beantworten, weil dabei sowieso die gesamte Zeit für die Band drauf geht. Wenn ich zuhause bin, verbringe ich meine Zeit lieber mit meiner Familie oder meinen Freunden, gucke Filme und lese Bücher.

Erzähl uns, was dir beim Hören von “Twilight Of The Thunder God” nicht gefällt.

Da gibt es nichts, was mir nicht gefällt.

Okay, dann erzähl uns, was dir an eurem neuen Album gefällt.

Highlights sind für mich die Stelle bei “Tattered banners and bloody flags”, wenn die Hörner einsetzen und die schnelle Bass-Drum bei “Embrace of the endless ocean”.

Die Drums auf “Twilight Of The Thunder God” sind relativ geradlinig ausgefallen. Wie befriedigst du deine Gelüste, etwas Komplexeres oder ganz einfach anderes zu spielen? Hast du private Nebenprojekte, die andere Spieltechniken von dir fordern?

Ich spiele in einer Band, die sich “This Ending” nennt und auch bei Metal Blade unter Vertrag sind. Aber ich habe nicht wirklich das Bedürfnis, etwas anderes zu spielen. Die Drums, die ich bei Amon Amarth spiele, funktionieren bestens mit der Musik. Und letztlich war es genau das, was die anderen Bandmitglieder von mir erwarteten, als ich in die Band kam. Sie fanden Martins Drumming etwas zu verspielt und wollten das Schlagzeug direkter und straffer.

Standardfrage: Warum Apocalyptica?

Es war immer ein Traum für mich, mit ihnen zusammen zu arbeiten. Wir wollten nie irgendwelche Keyboards – und wenn du Streicher benutzt, ist es viel cooler, Musiker zu haben, die Metal verstehen und nicht irgendwelche angeheuerten Cellisten.

Könntest du dir vorstellen, in der Zukunft mehr klassische Einflüsse auf euren Alben zu hören?

Auf keinen Fall. Unser Ziel ist es nicht, möglichst seltsames, verschiedenartiges Zeugs auszuprobieren. Die Idee mit den Streichern kam einfach so. Wir waren nicht mal sicher, dass wir all unsere Ideen umsetzen – wahrscheinlich haben wir das auch gar nicht getan. Das meiste stellte sich aber als gut heraus, also haben wir es auf das Album gepackt.

Amon AmarthOlavi hat während eines Interviews mit einem deutschen Print-Magazin gesagt, dass ihr nichts als eine “fucking Death Metal-Band” seid. Aber irgendetwas muss da sein, dass euch erfolgreicher als viele andere „fucking Death Metal-Bands“ macht. Irgendeine Idee?

Naja, wir haben sicher mehr Einflüsse als die meisten, geradlinigen Death-Bands. Es gibt jede Menge Heavy Metal-Einflüsse in unserer Musik. Davon abgesehen, habe ich keiner Ahnung, was uns erfolgreicher macht als viele.

Manche Amon Amarth-Songs sind so melodisch, dass es auch Einflüsse von Nicht-Metal-Bands geben muss. Ist das Quatsch oder gibt es da irgendwelche geheimen Einflüsse, die ihr noch nie zugegeben habt?

Da gibt es keine solchen Einflüsse. Alle in der Band hören ausschließlich Rock und Metal. Wir sind höchstens von klassischem Heavy Metal beeinflusst. Ich glaube nicht, dass wir poppiger sind als viele andere Bands unserer Art.

Erzähl uns noch, was du daran hasst, auf Tour zu sein.

Nicht immer kacken zu können, wenn du es willst. Nicht zuhause zu sein. Immerzu von einem Haufen Kerle umzingelt  zu sein. Nicht in deinem eigenen Bett schlafen zu können. Konzert-Locations ohne Dusche. Nachts nicht schlafen zu können, weil du Angst hast, der Bus könnte von irgendeiner Klippe stürzen. Aber davon mal abgesehen, ist es großartig, auf Tour zu sein.

Danke für deine Zeit!
Nils Herzog (Info)
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