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Alestorm / Týr / Heidevolk - K17 Berlin - 22.04.2009

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Black Sails Over Europe

Unter diesem Motto hat das heidnisch-kriegerische Triumvirat ALESTORM, TÝR und HEIDEVOLK die schwarzen Segel gesetzt und zum Angriff geblasen. An diesem Abend heißt es dann auch in der Hauptstadt: Hebt die Hörner! Trotz geringer Vorverkaufszahlen und daraus resultierendem Aufspiel im kleinen Saal des K17 scheint die Laune der Anwesenden keineswegs getrübt. Das Napalm-Records-Dreigespann passt ja stilistisch ziemlich gut zueinander und verspricht einen vergnüglichen, bierseligen Abend im Zeichen von Piraten, Wikingern und sonstigen Kriegern. Sowohl ALESTORM als auch TÝR werfen Ende Mai ihre neuen Platten auf den Markt – Grund genug für beide, an dieser Stelle schon mal ein paar musikalische „Hors d'œuvre“ zu kredenzen.

Aber langsam – den Anfang macht das niederländische HEIDEVOLK, welches bei mir bis auf ein paar vage Erinnerungen von eins zwei Festivals bisher keinen ernsthaften Eindruck hinterlassen haben. Hier Heidevolkim Club dagegen beweist mir die Band dann, was sie drauf hat. Die Meute fest in ihrer Hand gehen die sechs Mannen von Anbeginn in die Vollen und überzeugen mit Spielfreude, guten Songs und starker Performance. Mag sein, dass die Zuschauer aufgrund der gerade sehr angesagten Welle von Viking/Pagan/Folk-Metal Bands auf jeden Zug aufspringen, aber im Falle von HEIDEVOLK alles andere als unberechtigt. Die beiden Sänger Joris und Mark wechseln sich gut ab und auch dem Rest der Meute sieht man an, dass ihnen der Bühnen-Job Spaß macht. Ein gelungener Auftakt, der sowohl mit aktuellen Tracks von „Walhalla Wacht“ wie 'Saksenland', 'Opstand Der Bataven' oder 'Koning Radboud' als auch Klassikern wie 'Het Bier Zal Weer Vloeien' oder 'Wodan Heerst' gespickt ist. Hier hören und sehen wir hoffentlich auch bald mehr! (OS)

TÝR starten auch gleich mit dem Opener ihrer kommenden Platte „ByTýr The Light Of The Northern Star“ durch. 'Hold The Heathen Hammer High' ist wohl einer der schnellsten Tracks, die TÝR je gemacht haben und eignet sich somit hervorragend als Einstieg und Aufwärmtraining für die Nackenmuskulatur. Nach ein paar Korrekturen hinsichtlich Technik und Sound geht’s weiter mit 'Sinklars Vísa' von der „Land“-Scheibe. Der Song besticht insbesondere durch den gekonnt vorgetragenen mehrstimmigen Gesang in färöischer Sprache. Diese wohlklingende altnordische Sprache gehört zu TÝR wie deren Wikingerkluft und Tiwaz, die Tyr-Rune. Neben zwei weiteren neuen Songs spielen die vier sichtlich gut gelaunten Färinger natürlich auch älteres Material wie 'Regin Smiður' von „Eric The Red“. Und was darf in einer TÝR-Setlist auf gar keinen Fall fehlen? ... Richtig - 'Hail To The Hammer'! Dieser wird dann auch gebührend geehrt. Für den Erhalt der gute Laune gibt's den 'Wild Rover' noch oben drauf! Der sympathische Fronter Heri Joensen, der es zur Freude der anwesenden Damen nicht allzu lange in seiner „Rüstung“ aushält, weiß das Publikum zu unterhalten und zu jedem Song auch stets eine kleine Geschichte zu erzählen. Auch immer wieder herrlich zu beobachten: Basser Gunnar mit seiner einzigartigen Mimik und Gestik sowie dem absolut stylischen Glamrock-Bass. Leider ist ihre Spielzeit viel zu schnell um, und die Vorzeige-Wikinger aus dem kleinen Inselreich überlassen den Burschen von ALESTORM die kleine Bühne. (SL)

„With the power of ale he could not fail“ heißt es so schön in einem ihrer Songs. Die Jungs sehen durch die Bank weg aus als dürften sie Alkohol noch nicht mal ansehen. Da merkt man mal wieder, worüber Promofotos so hinwegtäuschen können. Nichtsdestotrotz sind sie Headliner des Abends und machen ihre Sache durchaus ordentlich. Knapp anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung ihres Full-Length-Debüts „Captain Morgan's AlestormRevenge“ haben sie sich bereits eine erstaunliche Fangemeinde und eben jenen Headliner-Posten erspielt. Da es sowieso ziemlich warm wird, lässt die Hälfte der Crew die Hemden gleich mal im Backstage und legt mit 'Over The Seas' lautstark los. Sänger & Keyboarder Christopher Bowes verzichtet zu Gunsten seiner Bewegungsfreiheit auf ein feststehendes Instrument – eins zum Umhängen tut's ja auch. Captain Bowes und seine Mannschaft hat die Landratten vor der Bühne gut unter Kontrolle. Diese sind auch weitgehend textsicher, so dass die Band z.B. bei 'Nancy The Tavern Wench' oder dem 'Huntmaster' tatkräftige Unterstützung erfährt. Mit 'Weiber und Wein' bedankt man sich offenkundig für die Treue der deutschen Fans. Die Kostproben des kommenden ALESTORM-Albums schmecken den Anwesenden offensichtlich recht gut, denn auch zu diesen Stücken wird ausgelassen gebangt, geschunkelt und reichlich Bier verschüttet. Während 'Leviathan' und 'Wolves Of The Sea' durch die EP ja nicht mehr völlig unbekannt sind, präsentieren die Metal-Piraten mit 'Keelhauled' und 'That Famous Ol' Spice' zwei brandneue Tracks, die für mächtig Seegang sorgen. Von Meuterei kein Spur! Bei ihrer Zugabe gibt’s nochmal stimmgewaltigen Support von vor sowie auch auf der Bühne. TÝR-Recke Heri gibt sich als Gastsänger und -keyboarder. Mit einem „...hii hii hoo and a hii hii hey! We're hoisting the flag to be free. We will steal the show, Jolly Rogers go! We are wolves of the sea.“ verabschieden sich die Jungs und entlassen eine kleine zufriedene Anhängerschar in die warme Frühlingsnacht... (SL)

Bericht: Oliver Schreyer & Sabine Langner

Fotos: Sabine Langner

Sabine Langner (Info)

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