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Jessica Sligter: Fear And The Framing (Review)
Artist: | Jessica Sligter |
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Album: | Fear And The Framing |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folk / Singer-Songwriter |
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Label: | Hubro / Sunny Moon | |
Spieldauer: | 40:50 | |
Erschienen: | 12.10.2012 | |
Website: | [Link] |
Am Beispiel von JESSICA SLIGTER sieht man, dass Labels aus dem weiten Metal-Umfeld oft das richtig Geile entgeht, wenn sie nach dem Trend schielen. Die Hartkost-Welt treibt eine Retro-Sau mit Fräulein an der Spitze nach der anderen durchs Dorf, und diese Holländerin steckt sie mal eben mit links in die Tasche … auch weil sie den Verzerrer in der Handtasche lässt.
Der Querschläger gleich vorneweg: „Man Who Scares Me“ kokettiert noch in gediegenem Maße mit dem Image einer Varieté-Diva (Bläser, schreitender Charakter), doch „Fear (Holland 2011)“ klingt dann wegen der dominanten Percussions nach Stammesritual mit wirklich fantastischem Gesang ganz nah am Hörerohr. Das traumhafte „The Perfect Vessel“ drängt JESSICA SLIGTER in Richtung Joanna Newsom, aber auch ein wenig Joni Mitchell („Everly“) steckt in ihr, vor allem aber Carole King und Judy Collins.
Störgeräusche unbekannten Ursprungs und spukhafte Leisetreter wie „Scott Will Be Hierarch“, nicht zu vergessen das Drone-Zwischenspiel „If That Was Crooked, This Is Straight“ machen aus „Fear And The Framing“ mehr als eine Singer-Songwriter-Scheibe: SLIGTER zeichnet finstere, aber nicht abgründige Bilder, deutet an und widerlegt allein mit ihrer Stimme, auch wenn weite Teile der Scheibe mit der Akustischen bestritten werden: „Cuckoo“, das schleppende „Fuck etc.“ und „Fall, Here“, das wahrlich zum Sich-fallenlassen geeignet ist. „Pricklet“, das rockigste Stück des Reigens stellt eine Verbindung zu handfesten Sounds her, doch insgesamt herrscht hier Geisterbeschwörung vor – und das gänzlich unaufgesetzt.
FAZIT: Starke Stimme, spannende Songs, natürliches wie geheimnisvolles Flair: Die neue HEXVESSEL ist stark, „Fear And The Framing“ auf ähnlicher Schiene ebenbürtig … und Freak Folk wird ein Schimpfwort angesichts dieser ernsthaften Darbietung.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Man Who Scares Me
- If That Was Crooked, This Is Straight
- Fear (Holland 2011)
- The Perfect Vessel
- Everly
- Scott Will Be Hierarch
- Cuckoo
- Fuck etc.
- Pricklet
- Fall, Here
- Gesang - Jessica Sligter
- Fear And The Framing (2012) - 13/15 Punkten
- A Sense Of Growth (2016) - 13/15 Punkten
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