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Velvet Elvis: In Deep Time (Review)

Artist:

Velvet Elvis

Velvet Elvis: In Deep Time
Album:

In Deep Time

Medium: CD
Stil:

Hardrock / Heavy Metal

Label: Cae-Sur-A
Spieldauer: 42:54
Erschienen: 06.07.2012
Website: [Link]

Wieder altmodischer Sound, wieder eine amerikanische Combo, wieder eine Vorliebe für Fantasy bis Sciencefiction: VELVET ELVIS suhlen sich im Blues-Morast und kratzen ihren Rücken dabei an feinen Metal- und Progressive-Körnern auf.

Doom allerdings bildet die Flanken der Platte: „Nexus 666“ basiert etwa auf einem schlichten Stoner-Riff, doch das tragende Element sind ein unverzerrt melodisches Flirren sowie Karahs beseelte Stimme. Am Ende treten Die Instrumentalisten aber aufs Gaspedal und unterstützen ihre Frontfrau mit flammendem Chorgesang, dass der Hörer eine Gänsehaut bekommt, gleichzeitig da er die Rübe schüttelt. Das letzte Lied „Toothless Moon“ hingegen schleppt besonders finster, übertölpelt jedoch mit einem schwelgerisch harmonischen Mittel- und Endteil, der einen trefflichen Ausklang bildet. Der Schein trügt bei VELVET ELVIS also …

In „BM Steed“ teilt man sich den Gesang auf einem Unterboden aus hartem Fuzz und bringt neben einem verspieltem Bassgroove weitschweifige Gesangslinien zu Gehör, die untypischer kaum ausfallen könnten, so man eine schnöde Retro-Veranstaltung erwartet hat. Zweiflern stopft das Quintett mit dem psychedelischen Neunminüter „Big Game Hunt“ endgültig das Maul. Hier zahlt sich die auf Details setzende Produktion aus, in deren Rahmen röhrende Gitarreneffekte ebenso zum Tragen kommen wie Sitar-Momente und sowohl die treibenden Strophen als auch das von sachte zu laut entfesselt anschwellende Finale.

Hier wurde offensichtlich nichts mit Metronom eingespielt, und so atmet „In Deep Time“ so tief ein und aus wie ein Langstreckenläufer auf dem letzten Kilometer. Dass die ausschließlich auf LP erhältliche Scheibe nur als digitaler Download mit dem Bonus „Brass Tracks“ kommt, verwundert vor allem in Anbetracht der Qualität dieses fast wie ein Gospel klingenden Reißers, in dessen Verlauf die Frontfrau ihre beste Gesangsleistung abliefert. Selbst im relativ gezügelten „Tribal Rape“ spielt die Gruppe zu jeder Sekunde, als gehe es um ihre Existenz. Das Kunststück, trotz strikter Absage an Strophe-Refrain-Strophe-Formalismen potenzielle Kandidaten für den Titel Rock-Klassiker zu schreiben, gelingt nur wenigen – unter anderem dieser Band mit „Rattleskin Boots“.

Das Kassettenalbum „Favorite Horse“ gibt es in digitaler Form für lau bei Bandcamp, und wer glaubt, 2012 im klassischen Rock etwas verpasst zu haben, wird nach dem Anspielen irgendeines Tracks von „In Deep Time“ feststellen, dass es VELVET ELVIS waren.

FAZIT: „In Deep Time“ gehört zu den originellsten und stärksten Vintage-Alben 2012, weshalb es einer Schande gleichkommt, dass in Europa niemand Notiz nimmt von VELVET ELVIS, einem mit Soul sowie Art Rock hochgezogenen Bastard aus THE DEAD WEATHER und den frühen BLACK SABBATH.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3135x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Nexus 666
  • BM Steed
  • Big Game Hunt
  • Brass Tacks
  • Tribal Rape
  • Rattleskin Boots
  • Toothless Moon

Besetzung:

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