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Farflung: 5 (Review)

Artist:

Farflung

Farflung: 5
Album:

5

Medium: CD
Stil:

Space Rock/Stoner/Psychedelic

Label: Heavy Psych Sounds Records/Cargo
Spieldauer: 43:55
Erschienen: 27.05.2016
Website: [Link]

Acht Jahre nach dem letzten regulären Studioalbum veröffentlichen FARFLUNG mit „5“ ihr – na? – achtes Werk. Wer Robert Anton Wilson schätzt, der weiß, dass 23 die weltbestimmende Zahl ist und nicht die „42“(according to the universe of Douglas Adams). Quersumme ist die „5“, die als Verbindung des weiblichen („2“) und männlichen Prinzips („3“) ebenfalls alle Eventualitäten abdeckt. Ich weiß nicht, ob FARFLUNG dies im Sinn hatten, aber ich weiß genau, dass Hagbard Celine und seine Freunde verdammt viel Spaß an „5“ hätten.

Gleich der Opener setzt ein Zeichen mit einer massiven, donnernden Gitarrenfront, hämmernden Rhythmen, flirrenden Synthesizern und mantraartigem Gesang, der unverständliche Beschwörungsformeln ins All hinausraunt. Space is the place, und die ist irgendwo über eine Wüstenei angesiedelt. Trocken, hart, zupackend, bei HAWKWIND gelernt – deren Nik Turner als Gastmusiker auf „5“ mitturnt – und ganz eigene Lektionen daraus gelernt. Denn bei allen psychedelischen, raumgreifenden Eskapaden bleiben FARFLUNG angenehm kompakt. Leerlauf existiert nicht auf dem aktuellen Werk.

Hier treffen scharfe Riffs auf zwitschernde Keyboardsounds und hallende Vocals. Wobei Spacerock die einzige Musikrichtung sein dürfte, die sich gerade bei den Texten andauernde Wiederholungen von Refrains und Phrasen erlauben kann, möglicherweise sogar als Brainticket einfordert. Was woanders schnell öde würde, entfaltet im gewählten Kontext eine schier hypnotische Wirkung - wiederhole: „When Gods People Die.“ Erneut. Wieder und wieder...

Was nicht heißt, das „5“ kein abwechslungsreiches Album wäre. Im Gegenteil. Gerade das oben zitierte „27th Sun“ besitzt Glockengebimmel, sich ätherisch verflüchtigende Klavierklänge und kleine, filigrane Saitenspiele.
Absoluter Burner ist aber die höchst eigenständige Coverversion von „Being Boiled“. Aus der Zeit als Martyn Ware/Ian Craig Marsh (aka HEAVEN 17) und Phil Okay/Adrian Wright eine einzige, verdammt coole Band namens HUMAN LEAGUE waren. Komplett aus der Elektrobeat-Zone gezogen, hinab in dunkle Tiefen, wo peinvolles Dröhnen, pumpende Rhythmen und angstvolles Raunen herrschen, bleibt die Intention des Songs trotzdem erhalten. Viel besser – weil mit eigenem Charakter ohne den Ursprung komplett zu eliminieren – können Coversongs kaum sein.

FAZIT: Die Schüler toppen die Lehrer. Ist HAWKWINDs „The Machine Stops“ ein solides Raketentriebwerk mit viel Funkenflug, entzünden FARFLUNG mit „5“ ein ganzes Feuerwerk an Raketen. Erdige Rhythmen, voranpreschende Gitarren und Tastenklänge/Synthiesounds wie aus Sternestaub, dazu packende Melodien und selbst im Groben feinfühlig. Oder wie es ein passender Filmtitel sagt: „Stoßtrupp Venus bläst zum Angriff“. Volle Kanne!

PS.: Wer immer für die grafische Gestaltung und Beschriftung des Digipaks zuständig ist, soll gefälligst alle Behandlungskosten übernehmen, wenn man beim Versuch, das kleine, beige Geschreibsel auf beigem Grund zu entziffern, blind wird.

Jochen König (Info) (Review 5109x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Hive
  • Proterozoic
  • 004MPZ
  • 27th Sun
  • Lupine
  • Being Boiled
  • We Are
  • Dismal Jimmy
  • The Retreat

Besetzung:

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