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Novatia: Flow (Review)
Artist: | Novatia |
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Album: | Flow |
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Medium: | Download | |
Stil: | Art Pop |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 27:58 | |
Erschienen: | 05.11.2017 | |
Website: | [Link] |
Interessanterweise sind NOVATIA in den Progarchives gelistet und die meisten Besprechungen sind auf Progressive-Rock-affinen Seiten zu finden. Kann man durchgehen lassen, wenn man die Genrebezeichnung etwas ausdehnt. Art Pop trifft als grobe Umschreibung vielleicht eher.
Dabei beginnt die „Flow“-EP (bereits die dritte der niederländischen Band) fast wie ein Ambient-Album. Doch nimmt der von Vincent Van Goghs „Terrasse du Café sur la Place du Forum à Arles, le soir“–Gemälde inspirierte „The Night Is Filled With Colours“ schnell an Fahrt auf, fließende, schwelgerische Gitarrenlinien, weitläufige Keyboardflächen und recht filigrane Rhythmik lassen den Song tatsächlich als eine Art Progressive Rock durchgehen. Vielleicht ist es Joep Selens smoother, recht heller und leicht vernuschelter Gesangsstil, der die Stücke Richtung Pop drückt. Zudem wurde die Stimme ziemlich weit nach vorne gemischt, weshalb man auf einige komplexere Spielereien im Hintergrund besonders achten muss.
„Between The Lines“ kommt noch näher ans Prog-Raster, gerade wenn man (niederländische) Bands der ausgehenden Achtziger und frühen Neunziger als Inspirationsquelle sieht (FOR ABSENT FRIENDS, MARATHON etc.). Ist mal was anderes als das sonst übliche Schielen Richtung Frühsiebziger.
Beim mit knapp vier Minuten kürzesten Songs der EP „May We Interrupt“ gesellt sich ein stetiger jazziger Flow, besonders getragen durchs E-Piano, hinzu. Wir wollen zwar STEELY DAN nicht zu laut ins Rund werfen, aber die Richtung haut hin. „This Drive“ macht in ähnlichen Gefilden weiter, nimmt ordentlich an Fahrt auf und hat neben einem quietschigen Synthie-Solo einen glänzenden Bassauftritt zu verzeichnen. Plätschert erst etwas dahin, Selen muss gesanglich kämpfen, gewinnt dann aber knapp nach Punkten, bevor der Song zum Ende hin zu einem starken, leicht funkigen Jazz-Pop-Stomper wird.
„Before Autumn Comes“ vermittelt Indian Summer-Stimmung, mit verstärktem Akustikgitarren-Einsatz, variabler Percussion statt stoischen Drums, und einem warmen, flächigen Keyboardteppich. Geht als schön besinnliches Gute-Nacht-Lied durch.
FAZIT: Aufgrund Joep Selens eigenwilliger, manchmal etwas kippeliger, Phrasierung wähnt man sich mitunter zwischen A-HA und dem SPANDAU BALLETT. Doch ist die Musik dazu eine höchst charmante Mixtur aus artifiziellem Prog und Jazz-Pop, der seine Grundlagen eher in der Achtzigern und Neunzigern des vorigen Jahrhunderts besitzt als in den sonst so gerne beliehenen Siebzigern. Mit und nach dem „Flow“ bleibt zu konstatieren: NOVATIA sind eine Band, die man definitiv im Auge behalten sollte.
PS.: Die Rezension erfolgte via Promo-CD. Käuflich gibt es „Flow“ als digitalen Download zu erwerben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Night is Filled with Colours
- Between the Lines
- May We Interrupt
- This Drive
- Before Autumn Comes
- Bass - Fabian van Dijk
- Gesang - Joep Selen
- Gitarre - Rindert Bul
- Keys - Ingmar Kops
- Schlagzeug - Joost Lobbes
- Flow (2017) - 11/15 Punkten
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