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Neànder: Neànder (Review)
Artist: | Neànder |
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Album: | Neànder |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Instrumentaler Post Metal, Doom, Stoner Rock |
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Label: | Through Love Records / Indigo | |
Spieldauer: | 36:45 | |
Erschienen: | 22.02.2019 | |
Website: | [Link] |
„Ein Sänger würde uns zu einer Metal- oder Post-Rock-Band machen. Wir glauben aber, dass das Opfern von Texten unsere musikalische Vision offen hält und dazu beiträgt, dass man viel mehr auf die Musik eingehen kann.“ (NEÀNDER)
Das ist eine sehr klare Aussage der Berliner Band, auch wenn bereits nach dem ersten Hören von „Neànder“, dem Debüt von NEÀNDER, auch Post-Rock-Einflüsse auf der 5 Instrumentalstücke umfassenden LP unüberhörbar sind. Schließlich kommt Post Rock meist ja auch bei anderen Bands, wie GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR, ganz ohne Gesang aus. Atmosphärische Ähnlichkeiten aber zu den kanadischen Vorzeige-Post-Rockern sind unverkennbar.
2017 gründete sich NEÀNDER aus den Mitgliedern diverser Blackgazer-, Hardcore-Punk- und Sludge-Bands, von denen einige noch Live-Musiker bei CASPER waren. Kein Wunder, dass sie da gerne auf Gesang verzichteten, denn die epischen Stücke rufen eher zum BLACK SABBATH als zu deutschen Rapper-Rhythmen auf, auch wenn ein paar gänzlich unverständliche Sprach-Samples auf dem Album enthalten sind.
Idealerweise kamen NEÀNDER bei dem Platten-Label „Through Love Records“ unter, die auch GOD IS AN ASTRONAUT und FJØRT unter Vertrag haben. Genau hier ist auch die Schnittmenge der mitunter sich monolithisch erhebenden Klang-Monster, wie beispielsweise in der gelungenen Paarung aus Doom und Post-Rock in „Khàpra“, zu erkennen. Auch norwegischer Black Metal oder kanadischer Post Rock – NEÀNDER vereinen in ihren instrumentalen Klangwelten viele Einflüsse.
Bei „Thujen“, dem beschwingtesten Stück der Platte mit ein wenig Stadion-Rock-Appeal, kommt einem sogar kurz einmal IRON MAIDEN in den Sinn und auch die akustische Gitarre setzt sehr intensive, bewegende Momente.
Die zweite LP-Seite beginnt mit „Aas“ vermeintlich ruhig-akustisch, um dann seine postmetallische, extrem finstere Fahrt aufzunehmen, die immer wieder durch ein paar sonnig Elemente aufgelockert wird. Straighte Rhythmen oder ruhige Zwischenspiele eben. Wirkungsvoll ist das allemal.
Ideal ist auch das LP-Covermotiv gewählt. Aus der Froschperspektive sieht man vom Wasser her sich erhebende Berge, die von der untergehenden Sonne noch mit den letzten Strahlen beschienen werden.
Und auch die Songtitel haben eine „tierische Ausstrahlung“, denn sie sind alle nach unterschiedlichen Käfer-Arten benannt. Und Käfer haben schließlich oftmals was Ekliges an sich, sind aber auch ungemein nützlich.
Ähnlich sollte man sich auch NEÀNDERs Musik vorstellen.
FAZIT: Das deutsche Post-Stoner-Rock-Metal-Doom-Quartetts NEÀNDER bezeichnet die instrumentale Musik hinter ihrem gleichnamigen Debüt-Album als Herz- und Bauchmusik. Unsere Ohren aber sagen uns, es sind monolithische Klangmonster zwischen Himmel und Hölle, die von tiefdunkel bis sonnenklar ihre musikalischen Bahnen ziehen. Beängstigend, aber auch schön.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (17:23):
- Khàpa (9:04)
- Thujen (8:19)
- Seite B (19:22):
- Aas (9:03)
- Iimago (3:05)
- Møder (7:14)
- Gitarre - Michael Zolkiewicz, Patrick Zahn, Jan Korbach
- Schlagzeug - Sebastian Grimberg
Interviews:
-
keine Interviews