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ASP: Kosmonautilus – FREMDER-Zyklus, Teil 4 (Review)

Artist:

ASP

ASP: Kosmonautilus – FREMDER-Zyklus, Teil 4
Album:

Kosmonautilus – FREMDER-Zyklus, Teil 4

Medium: Download/Do-LP/Do-CD/Deluxe/Limitiert/3-CD-Box
Stil:

Gothic Novel Rock

Label: Trisol
Spieldauer: 128:37
Erschienen: 21.09.2019
Website: [Link]

Er wird uns wieder „fremd“ dieser ASP!
Denn auf „Kosmonautilus“ setzt der Musiker aus der dunklen Zwischenwelt der Goth-Novel-Dynastie seinen „Fremder“-Erzählzyklus als direkte Fortsetzung des dritten Teils „zutiefst“ fort und wir dürfen ihn dabei begleiten. Oder besser noch, wir begleiten die musikalisch Reisenden, welche in verschiedenen Figuren unterschiedliche Welten besuchen, ohne darin je anzukommen, weil sie in U-Booten hängenbleiben, auf Seeungeheuer treffen oder den falschen Leuchtfeuern folgen. „Kosmonautilus“ ist also ein weiterer „fremder“ Schritt, aber garantiert nicht das Ende dieser gespenstischen Odyssee.

So sehr sich die Situationen und Texte um die eigenartigen, sich immer mehr entfremdenden Reisenden verändern, so wenig ändert sich aber das musikalische Grundgerüst der ASP-Musik, welche mit finsteren, doch auch immer wieder ins Rockige ausbrechenden Klängen und eindringlich-charismatischer Stimme die Gothic Novel singend erzählt oder erzählend singt.
Alles eine Frage des düsteren Blickwinkels. Und ewig jaulen dazu die Gitarren und verleihen den ASP-Geschichten einen immer wieder bewegend-progressiven Klang. Diese geschickte, sich von vorgefertigten Goth-Strukturen oftmals entfernende Variabilität des Rockigen war und ist ein echtes Qualitätsmerkmal für das klangvolle ASP-Universum – oder um es mit den Worten von Kollegen Schiffmann auszudrücken: „Eine spannende 'Handlung', poetische Texte mit niedrigem Schwulst-Faktor, feinfühlige Melancholie und zackige Härte in schier müheloser Verzahnung, fertig ist ein zeitgemäß-zeitloses Deutsch-Goth-Referenzwerk.“

„Kosmonautilus“ – bei alten JULES VERNE-Fans werden bei diesem Titel sicher einige Erinnerungen wach – setzt unmittelbar dort an, wo der Teil „zurtiefst“ endete. Nach dem Verlust der Freiheit, der totalen Isolation und Vernichtung alles Individuellen stürzt der Protagonist ins Meer, wo sich seine Abenteuer fortsetzen, in denen sich mit bereits besagten U-Booten, Tiefseeungeheuern und falschen Leuchtfeuern rumgeschlagen wird: „Nimm Abschied von Allem! / Willkommen im Nichts. / Das Einzige, was du im Überfluss hast, ist der Schmerz des Verzichts.“

Damit öffnen sich über die ersten finsteren Klänge zugleich die finsteren Unterwasserwelten von „Kosmonautilus“. Goth trifft auf Rock, aber auch Wave, Bombast und Electronics. Alles fein miteinander kombiniert und über die Konzept-Story eng miteinander verbunden. Hervorragend kommt diese „Vereinigung“ in „Abyssus 2 (Musik)“ zum Ausdruck, ein Stück, das symptomatisch für das gesamte Album steht und noch dazu durch eine gigantische, von der Gitarre erzeugte Hookline aufwartet.
„Tintakel“ dagegen wartet wieder mit brachialeren Hardrockklängen und einem Horror-Motiv auf, das erneut die „Verfallen“-Hotel-Thematik aufgreift und sich in schauriger Mordlust verliert.

So überzeugt ganz ähnlich wie der vorangegangene Teil „zutiefst“ unter musikalischer wie textlicher, aber auch gestalterischer Sicht im Digi-Book die „Kosmonautilus“-Fortsetzung und macht Lust auf immer mehr.

Bis die Story fortgesetzt wird, kann man nunmehr zusätzlich noch die zur durchnummerierten Digi-Book-Ausgabe gehörende Bonus-CD mit ASP-Live-Aufnahmen aus Stuttgart, Dresden, Oberhausen, Heidelberg und Leipzig sowie mit speziellen Mixen von „Abyssus 2“ (als orchestrale Version) und „Bones“ (als Bonesaw Shortcut) genießen. Am Ende wartet dann sogar noch eine faustdicke Überraschung auf einen – denn wer hätte gedacht, dass sich ASP vom „Tabaluga“-Zyklus eines PETER MAFFAY den Hit „Nessaja“ wählt, um diesen in seiner ganz speziellen, finsteren Cover-Version zu interpretieren?

FAZIT: Wenn dunkle Rockmusik mit einem schaurigen deutschsprachigen Textkonzept und wahrhaft einprägsamen Melodien aufwartet, dann muss einem der Name ASP in den Sinn kommen, der nun auch mit der Goth-Novel-Fortsetzung seines „Fremder“-Erzählzyklus unter dem Titel „Kosmonautilus – FREMDER-Zyklus, Teil 4” erfolgreich und überzeugend seinen alle Szene-Grenzen sprengenden (Welch Wunder bei dem Namen Spreng!) Weg fortsetzt.

PS: Das Album ist in unterschiedlichen Formaten als jeweils limitierte Digibook-Doppel-CD, 3-CD-Box-Edition und 2x12-Vinyl-Ausgabe sowie natürlich entsprechenden DL-Varianten erhältlich.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4341x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • CD 1 = Kosmonautilus = (78:06):
  • Rückfall
  • Morgengrauen irgendwo
  • Phragmokontrolle
  • Abyssus 2 (Musik)
  • Tritons Fall
  • Eishimmel
  • Liebes Licht
  • Tintakel
  • Schatten eilen uns voraus
  • Abyssus 3-5
  • Kosmonautilus
  • Bones
  • CD 2 = Bonus-Tracks = (50:31):
  • Torpedos (Live in Stuttgart)
  • SonaArta (Live in Dresden)
  • zutiefst… (Live in Oberhausen)
  • Astoria verfallen (Live in Heidelberg)
  • Das Kollektiv (Live in Leipzig)
  • Tintakel (Totally Coered) by Two Minds Collide
  • Abyssus 2 (Orchestral Reprise)
  • Bones (Bonesaw Shortcut)
  • Nessaja

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Thunderbird
gepostet am: 13.01.2020

User-Wertung:
1 Punkte

ASP waren vielleicht mal gut aber die Zeiten sind lange vorbei, seit "Maskenhaft" ist produzieren sie nur noch pathetischen Müll und Kosmonautilus ist was das betrifft der absolute Tiefpunkt...
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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