Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Luvcat: Vicious Delicious (Review)

Artist:

Luvcat

Luvcat: Vicious Delicious
Album:

Vicious Delicious

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Drama-, Kook-, Glam-Pop/Rock

Label: AWAL Recordings
Spieldauer: 47:23
Erschienen: 31.10.2025
Website: [Link]

So richtig linear lässt sich die Laufbahn der britischen Songwriterin SOPHIE MORGAN a.k.a. LUVCAT nicht wirklich auf die Reihe bringen.
Da vermischen sich in der Bio Realität, Phantasia, Legende, Innuendo, Nostalgia und Mystisches zu jener Art von überlebensgroßem Potpourri, das letztlich in der Summe erst den flamboyant/eklektischen Stilmix rechtfertigt und erklärt, mit dem sich Morgans LUVCAT heutzutage musikalisch präsentiert.

Aber erst mal der Reihe nach: Noch als Teenagerin wurde SOPHIE MORGAN beim Singen in einem Kirchenchor während einer Hochzeitsfeier des THE VERVE-Bassisten SIMON JONES 'entdeckt' – der die junge Elevin weiland ermutigte, es doch als Songwriterin zu versuchen. Zu dieser Zeit war Morgan offensichtlich in einer Phase der Aufmüpfigkeit, rannte der Legende nach von zu Hause weg, schloss sich als Assistentin eines Zauberers einem Pariser Zirkus an, mit dessen Direktor sie anschließend eine Affäre anzettelte, bevor sie nach England zurückkehrte und dabei eine Spur verflossener Beaus zurückließ, die sie bis heute als Schatten der Vergangenheit heimsuchen.


Irgendwann begann sie dann tatsächlich eigene Songs zu schreiben, die von Jones in Szene gesetzt wurden, und veröffentlichte bis 2023 insgesamt drei Folk-Pop-EP's unter ihrem eigenen Namen.
Bei einer Jam-Session mit ihren Musikern, die sie bis heute als LUVCAT-Band unterstützten, kam sie dann allerdings zu der Erkenntnis, dass es da noch mehr geben könnte, als sich mit jüngeren Mädchenpop-Konkurrentinnen zu messen. Das war die Geburtsstunde des Projektes LUVCAT, mit dem sie als Songwriterin und Performerin (wie sie sagt) zu ihren Roots zurückkehrte: Also die Zeiten des Drama-, Romantic-, Dark- und Kook-Pop bzw. des Glam-Rock und der New Wave, über die sie durch ihren Vater selbst an die Musik herangeführt worden war.


Auf dem nun vorliegenden Debüt-Album „Vicious Delicious“ präsentieren LUVCAT nun eine Sammlung abenteuerlich verdrehter Mörderballaden („He’s My Man“), Science Fiction-Traktate („Alien“), Burlesk-Dramen, („Lipstick“) oder augenzwinkernder Sleaze-Operetten („Love & Money“). Musikalisch hat es sich dabei mit dem Folk-Pop. Stattdessen zitiert LUVCAT augenzwinkernd ihre musikalischen Inspirationsquellen wie – selbstredend – THE CURE, aber auch FLEETWOOD MAC, T-REX, DAVID BOWIE oder NICK CAVE und präsentiert sich dabei als filmreife, theatralische Pop-Diva, die es sich leisten kann, den legendären Punk-Poeten JOHN COOPER CLARK in einem Video-Remix ihrer Hit-Single „He’s My Man“ zum Opfer ihrer Mord-Phantasien zu machen.


Kaum zu glauben – aber SOPHIE MORGAN besteht darauf, dass es sich bei LUVCAT keineswegs um einen Avatar, einen Charakter oder ein Alter Ego handelt, sondern um eine pure Repräsentation ihrer selbst.
LUVCAT – so sagt SOPHIE MORGAN – sei sie selbst, denn so absurd und abenteuerlich überhöht ihre Songs auch erscheinen mögen: Im Kern basieren die mit anschaulichen Details, Orten und Namen durchsetzten Moritaten auf ihren eigenen Erlebnissen, Erfahrungen und Emotionen – und somit auf der Wahrheit, selbst wenn sie nicht so weit geht, ihre Gift- und Kettensägen-Killer Phantasien irgendwann in die Realität umsetzen zu wollen. Sich selbst nimmt sie nämlich längst nicht so ernst wie ihre Musik und Texte.


FAZIT: Wirklich neu ist das, was LUVCAT auf dem Debüt-Album „Vicious Delicious“ präsentiert, natürlich nicht. Allerdings passt der Ansatz des von anschaulichen Kostümierungen und Dramatisierungen begleiteten Dark-Romantic- und Retro-Pop sehr gut in die Szene, in der bereits etabliertere Kolleginnen wie THE LAST DINNER PARTY, PARIS PALOMA oder FREYA RIDINGS eine jüngere Generationen meist weiblicher Fans (für die das dann doch wieder neu ist) im Happening-Stil an diese theatralische Art der Musik heranführen. LUVCAT bzw. SOPHIE MORGAN ist/sind bereits jetzt dabei, in die erste Riege eben dieser Szene aufzusteigen.

Ullrich Maurer (Info) (Review 106x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Lipstick
  • Alien
  • Matador
  • Dinner @ Brasserie Zedel
  • He’s My Man
  • Vicious Delicious
  • Love & Money
  • Spider
  • Emma Dilemma
  • The Kazimir Garden
  • Laurie
  • Blushing
  • Bad Books

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!