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Prefab Sprout: Original Album Classics (Review)

Artist:

Prefab Sprout

Prefab Sprout: Original Album Classics
Album:

Original Album Classics

Medium: CD
Stil:

Sophisticated Pop Rock

Label: Sony Music
Spieldauer: 227:21 (5 CDs)
Erschienen: 27.03.2009
Website: [Link]

Zuerst die gute Nachricht: mit der Columbia/ Sony Reihe „Original Album Classics“ lassen sich musikalische Lücken zu moderaten Preisen schließen. Jede der Boxen enthält fünf Original-Alben der hofierten Bands. Das reicht vom klassischen Rock, repräsentiert u.a. durch solch unterschiedliche Bands wie Jefferson Airplane, The Byrds, The Allman Brothers und Blue Öyster Cult, über wichtige Solokünstler (Lou Reed, Patti Smith, Sophie Zelmani, Agnetha Fältskog, Santana), Jazz (Sonny Rollins, Duke Ellington, Herbie Hancock, Miles Davis), Hardrock (Ted Nugent, Cheap Trick, Judas Priest, Steve Vai), Highlights des Jazz-Rock (John McLaughlin, Stanley Clarke, Weather Report, Mahavishnu Orchestra), Country (Johnny Cash, Waylon Jennings, Dollie Parton, Poco), begrifflich weit ausgelegtem Progressive Rock (Argent, Blood, Sweat & Tears, Electric Light Orchestra, Kansas), Soul und Rap (Earth, Wind & Fire, The Isley Brothers, Cypress Hill, Run DMC) bis zu ein paar der herausragendsten Bands der 80er, wie den Psychedelic Furs, oder eben PREFAB SPROUT.

Doch wo Licht ist, gibt es natürlich Schatten. Die einzelnen Alben stecken in simplen Pappschubern, wie man sie von Promo-CDs kennt, Liner Notes oder gar Booklets existieren nicht; die Aufnahmen wurden für die Neuausgabe nicht bearbeitet, sondern liegen in den klanglichen Varianten der letzten regulären Veröffentlichungen vor. Was im Falle Kansas zumindest bedeutet, dass die remasterten Alben inklusive der Bonus-Tracks zum Einsatz kommen.
Für PREFAB SPROUT liegen keine remasterten Ausgaben vor, geschweige denn wurden den nicht allzu langen Werken Boni spendiert. Aber das ist so dramatisch nicht. Überzeugen die Alben doch als geschlossene Werke, die bereits zu ihrer Erstveröffentlichung klanglich ziemlich ansprechend waren.
Schwerer fällt ins Gewicht, dass mit „Steve McQueen“ das vielleicht wichtigste Werk der Band aus den 80ern fehlt. Zwar ist der Schnellschuss „Protest Songs“, der kurz nach „Steve McQueen produziert wurde, aber erst 1989 seine Veröffentlichung erlebte, alles andere als ein missratener Wechselbalg, aber für eine historische Nabelschau wäre „Steve McQueen“ schlicht relevanter gewesen.

Immerhin ist das zweite Meisterwerk, der gloriose Start in die 90er „Jordan: The Comeback“ enthalten. Ebenso sein kaum schwächerer Ableger „Andromeda Heights“.
Chronologisch startet das Set mit dem noch etwas unfertig wirkenden, aber unglaublich charmanten „Swoon“. Hier, wie bei den anderen Alben, fällt zum ersten Mal auf, wie zeitlos, von einigen antiquierten Keyboardsounds abgesehen, die Musik Paddy McAloons und seiner Mitstreiter ist. Zu denen als Gastmusiker auf „From Langley Park To Memphis“ immerhin Pete Townsend und Stevie Wonder gehörten. Es gibt kaum eine andere Band, die derart elegant und trotzdem erdverbunden großen Pop zelebrierte und die Nähe zu rockigeren Strukturen nie verlor. Ähnlich, wenn auch musikalisch nicht vergleichbar, agierten eigentlich nur noch Roxy Music.
13 Jahre umspannt die Box; 12 Jahre sind seit dem Erscheinen von „Andromeda Heights“ vergangen. Jedes einzelne Album ist heute noch eine Entdeckungsreise wert; sowohl für Neueinsteiger wie für mitgealterte Afficionados, bei denen die Original LPs noch im Plattenschrank stehen.

FAZIT: Musikalisch sind die „Original Album Classics“ von PREFAB SPROUT ein einziger Genuss. Ob man jetzt das ein oder andere Album höher oder niedriger einschätzt, tut nichts zur Sache. Die Box bietet die Gelegenheit, Lücken zu schließen, oder eine wirklich große Band erstmalig kennen zu lernen. Leider hinterlässt die optische und redaktionelle Aufmachung des Sets den Eindruck eines Ramschverkaufs. Doch wir glauben ausnahmsweise an das Gute im Menschen und schätzen es hoch ein, dass ein Paket von 5 CDs für unter 20 Euro vielen Menschen essenzielle Musik nahe bringen möchte.
Wer auf den Geschmack gekommen ist, kauft sich dann sowieso die vom Produzenten des Originals, Thomas Dolby, remasterte Doppel-CD „Steve McQueen: Legacy Edition“ hinzu.
Passend dazu kündigt sich nach gut acht Jahren der Abstinenz, wenn man von Paddy McAloons nicht hundertprozentig gelungenem, aber interessantem Solodebüt „I Trawl The Megaherz“ absieht (das auch schon wieder sechs Jahre zurück liegt), tatsächlich ein neues Album an.
„Let's Change The World With Music: The Blueprint” heißt das gute Teil und soll im Sommer erscheinen. Wir warten gespannt.

Eine kleine Anmerkung für Trivia-Liebhaber: „Steve McQueen“ erschien in den USA aufgrund einer Anfechtung der Tochter des Schauspielers unter dem Titel „Two Wheels Good“ und enthielt zwei Bonustracks

Jochen König (Info) (Review 9283x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Disk 1 - "Swoon":
  • Don't Sing
  • Cue Fanfare
  • Green Isaac (I)
  • Here On The Eerie
  • Cruel
  • Couldn't Bear To Be Special
  • I Never Play Basketball Now
  • Ghost Town Blues
  • Elegance
  • Technique
  • Green Isaac (II)
  • -
  • Disk 2 – "From Langley Park To Memphis":
  • The King Of Rock 'N' Roll
  • Cars And Girls
  • I Remember That
  • Enchanted
  • Nightingales - Full Version
  • Hey Manhattan!
  • Knock On Wood
  • The Golden Calf
  • Nancy (Let Your Hair Down For Me)
  • The Venus Of The Soup Kitchen
  • -
  • Disk 3 – "Protest Songs":
  • The World Awake
  • Life Of Surprises
  • Horsechimes
  • Wicked Things
  • Dublin
  • Tiffanys
  • Diana
  • Talkin Scarlet
  • 'Til The Cows Come Home
  • Pearly Gates
  • -
  • Disk 4 – "Jordan: The Comeback":
  • Wild Horses
  • Looking For Atlantis
  • We Let The Stars Go
  • Carnival 2000
  • Jordan: The Comeback
  • Jesse James Bolero
  • All The World Loves Lovers
  • The Wedding March
  • Machine Gun Ibiza
  • Jesse James Symphony
  • Moon Dog
  • All Boys Believe Anything
  • The Ice Maiden
  • Paris Smith
  • One Of The Broken
  • -
  • Disk 5 – "Andromeda Heights":
  • Electric Guitars
  • A Prisoner Of The Past
  • The Mystery Of Love
  • Life's A Miracle
  • Anne Marie
  • Whoever You Are
  • Steal Your Thunder
  • Avenue Of Stars
  • Swans
  • The Fifth Horseman
  • Weightless
  • Andromeda Heights

Besetzung:

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