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Eberhard Schoener And The Secret Society: Trance-Formation (Review)

Artist:

Eberhard Schoener And The Secret Society

Eberhard Schoener And The Secret Society: Trance-Formation
Album:

Trance-Formation

Medium: CD
Stil:

Progressiver, avantgardistischer Elektronik-Rock

Label: MIG (Made In Germany) Music
Spieldauer: 38:43
Erschienen: 29.10.2010
Website: [Link]

Noch nie hat ein Musiker es einem Kritiker so leicht gemacht, seine Kritik zu schreiben! Das liegt daran, dass SCHOENER seine Vorstellungen in der Umsetzung seines kleinen Meisterwerks „Trance-Formation“ im Juli 1977 hervorragend selbst beschreibt. Diese Worte sollten keinesfalls dem Leser dieser Kritik und hoffentlich zugleich zukünftigen Hörer von „Trance-Formation“, einem aus meiner Sicht faszinierendem Album, in dem es zu einer Kombination von Elektronik, progressivem Gitarren-Rock, Perkussionseinlagen, Orchester und Knaben- sowie Mönchs-Gesängen kommt, vorenthalten bleiben:

„Die Musik dieser LP ist keine Gregorianische Musik, auch keine Gregorianik oder Ähnliches.
Diese Musik schildert meine ganz persönlichen, subjektiven Erfahrungen und Empfindungen meiner häufigen reisen nach Südostasien, insbesondere eine Expedition durch Nepal bis an die tibetanische Grenze.
Diese Musik hat zu tun mit Tai-Pussam – dem Trance-Fest der Inder…
Diese Musik hat zu tun mit den chinesischen Priester-Trance-Medien in Singapur.
Diese Musik hat zu tun mit balinesischer Gamelanmusik (Vergleicht hierzu einfach die Kritik zu SCHOENERs Album „Bali-Agúng“ auf unseren Seiten! T.K.).
Diese Musik hat besonders viel zu tun mit der Stille und Einsamkeit im Himalaya und seinen Menschen.
Dennoch ist diese Musik tief verwurzelt in unserem Kulturkreis, denn sie beschreibt eine Erinnerung, die tief versenkt, noch in uns allen lebendig ist.
Diese Musik hat zu tun mit Trance.“

In diesem Sinne möchte ich fortsetzen: „Diese Musik hat auch etwas zu tun mit einem der begnadetsten Gitarristen, der seine Bekanntheit zwar durch POLICE erlangt hat, aber eigentlich der Canterbury-Szene (kurzzeitiges Mitglied von SOFT MACHINE), dem Jazz, zeitgenössischer Instrumentalmusik und der progressiven Kombination aus Prog und Jazz (Zusammenarbeit mit ROBERT FRIPP) zuzuordnen ist: ANDY SUMMERS.“

Und so kurios es auch klingen mag, eigentlich scheint EBERHARD SCHOENER ein Wegbereiter für die zukünftigen POLICE, die unter ihm noch als THE SECRET SOCIETY agieren, zu sein, denn ab diesem Jahr 1977 arbeitet er noch zwei weitere Jahre mit insgesamt drei „Polizisten“ zusammen: SUMMERS, STING und STEWART COPELAND (auch zu hören auf SCHOENERs LPs „Flashback“ & „Video Magic“).

Doch bleiben wir im Jahr 1977 und bei dem wieder durch MIG (Made In Germany Music) liebevoll gestalteten und soundtechnisch überarbeiteten Album „Trance-Formation“, einem der ersten Alben überhaupt, das mit einem großen „Moog“-Synthesizer eingespielt wurde und manchmal wie die Transformation von elektronischer Musik in die Welt progressiver Gitarrenklänge und choralen Gesängen klingt. Ein Album, das nicht nur von der Stille lebt, sondern auch von kühler Elektronik und heißen Gitarreneinsätzen. Ein Album, das man immer wieder hören kann, ohne sich auch nur eine Minute dabei zu langweilen.

„Falling In Trance“ vollbringt bereits das kleine musikalische Wunder, Knaben- und Mönchschöre, die einen lateinischen Text intonieren, von Gitarren nicht begleiten, sondern „(zer)stören“ zu lassen, und ausgiebig mit elektronischen Strukturen zu unterlegen.

Schön auch die Momente, in den SUMMERS seine Gitarre nach DAVID GILMOURs PINK-FLOYD-Solis klingen lässt, die beispielsweise bei „Shape Of Things“ nur kurz auftauchen, während sie für „Signs Of Emotion“ die Grundlage bilden.

Auch frühe TANGERINE DREAM, psychedelische PINK FLOYD (Beginn von „Trance-Formation“) oder schwebende KLAUS-SCHULZE-Variationen sind unverkennbar.

Einziges Manko dieses wunderbaren Albums ist die mit knapp 40 Minuten viel zu kurze Spielzeit, die den Wunsch nach dem einen oder anderen Bonus-Titel aus dieser besten Ära unseres musikalischen Weltenwandlers EBERHARD SCHOENER offen hält.

FAZIT: Ein kaum zu übertreffendes Meisterwerk progressiver elektronischer Musik, welches den Beweis erbringt, dass man Gitarren, Perkussion, Chöre, Orchester sowie Moog und Elektronik zu einer herrlichen Einheit verschmelzen lassen kann!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 8604x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Falling In Trance
  • Shape Of Things
  • Frame Of Mind
  • Signs Of Emotion
  • Trance-Formation

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Erik H.
gepostet am: 18.11.2010

User-Wertung:
11 Punkte

Schon besser!!
Rüdiger
gepostet am: 20.01.2011

Cooles Album ! Hab Schoener damals 2x live gesehen mit Sting als Sänger. The Police spielten auch als Vorgruppe(!) bei den Konzerten ihre eigenen Stücke.
Gerd
gepostet am: 25.10.2014

User-Wertung:
15 Punkte

Habe mir damals die LP gekauft und bis heute läuft diese regelmäßig. Gehört für mich zu den besten 5 Platten die je produziert wurden. War damals ein Meilenstein der Musik.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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