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Galahad: Whitchurch 92/93 – Live Archives vol. 2 (Review)

Artist:

Galahad

Galahad: Whitchurch 92/93 – Live Archives vol. 2
Album:

Whitchurch 92/93 – Live Archives vol. 2

Medium: CD+DVD
Stil:

Neoprog

Label: Oskar/Just For Kicks
Spieldauer: CD: 76:06/DVD: 86:17
Erschienen: 24.02.2012
Website: [Link]

20 Jahre später. Zwei Konzerte in Whitchurch im Abstand von ziemlich genau einem Jahr. Auf der CD ein Auftritt in Whitchurch aus dem Jahr 1992, die DVD präsentiert GALAHAD während der „Whitchurch Musicians Convention“ 1993, wieder im Juli. Sechs Stücke überschneiden sich und sind in den jeweiligen Versionen nicht allzu unterschiedlich. Bleibt trotzdem genug Abwechslung, um einen Überblick über GALAHADs damaliges kleines Neoprog-Universum zu erhalten.

Trotzdem ist das Doppelset keine Empfehlung für den Einsteiger (da empfiehlt sich die lediglich hierzulande erschienene Kompilation „Decade“). Obwohl die Musik auf beiden Silberlingen akzeptabel und mit ordentlichem Druck gespielt wird, sind die Live-Versionen nicht so weit von den Studio-Originalen entfernt, dass man den mauen Sound in Kauf nehmen müsste. Der an leisen Stellen auch gerne vom ewig murmelnden Publikum sabotiert wird (Es gilt mal wieder die alte schottische Weisheit: Manche Leute werden nur nicht erschossen, weil es illegal ist). Die DVD schwächelt dazu mit einer kleinen Bühne, statischer Kamera und einem Bild, als hätte ein Farbenblinder mit knapp bemessenen VGA-Farben herumexperimentiert. Manchmal mit weniger als 16. Das rauscht und explodiert in grün, rot, blau, dass es ein wahrer Farbenhorror ist. Empfehlenswert bestenfalls für Amiga-Nostalgiker und visuelle Grobmotoriker.

Stuart Nicholson gibt den Aushilfs-FISH, der so tut als wäre er PETER GABRIELs Wiedergänger. Natürlich kann er beiden nicht das Wasser reichen (und liegt besonders auf der CD manchmal jammervoll neben dem Ton, den er eigentlich singen soll („Lady Messiah“)), doch ist seine Performance auch keineswegs schlechter als auf dem 2007er Output „Sleepless in Phoenixville“. Eher besser, zumindest während der „Musicians Convention“. Nicholson passt halt zur Band, auch wenn ihm ein wenig Studiounterstützung nicht schlecht zu Gesicht steht. So gibt es, freundlich ausgedrückt, eine rohe und ungefilterte Momentaufnahme der eigenen Neoprog-Geschichte. Bandhistorisch aufgewertet durch die Stücke vom „Sleepers“-Album, das erst 1995 erscheinen sollte und das FOCUS-Cover "Sylvia".

FAZIT: Ein signifikantes, aber technisch höchst mediokres Zeitzeugnis der frühen Jahre GALAHADs. Noch keine technoiden „De-Constructing Ghosts“ in Sicht, ebenso wenig der kommende Einfluss des New Art Rock, der den gediegenen Sound der britischen Band um hörenswerte Aspekte erweitern wird. Hier gibt es die volle Ladung Neoprog, melodiös und mit ausreichend Power, um nicht zu langweilen oder in banaler Süße vor sich hin zu plätschern. Artifizielle Musik, die allerdings einen entsprechenden Sound gebraucht hätte, um eine Hörerschaft jenseits von Fans, Sammlern und Komplettisten zu überzeugen. Man sollte nicht vergessen, dass die Auftritte zwar rund 20 Jahre zurückliegen, aber keineswegs den Beginn des elektronischen Zeitalters markieren. Zum Vergleich sollte man einmal hören, was EROC selbst aus Kassettenaufnahmen früher GROBSCHNITT-Konzerte (Anfang, Mitte der Siebzger) gemacht hat.

Jochen König (Info) (Review 6125x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • CD:
  • Intro - Carmina Burana
  • N.I.W.
  • Chamber Of
  • Dentist Song
  • Face To The Sun
  • Exorcising Demons
  • Legacy
  • The Automaton
  • Room 801
  • Richelieu's Prayer
  • Lady Messiah
  • One For The Record
  • DVD:
  • Intro - Carmina Burana
  • Sleepers
  • Chamber Of Horrors
  • Lady Messiah
  • Before, After & Beyond
  • Dentist Song
  • Ghost Of Durtal
  • The Automaton
  • The Chase
  • Learning Curve
  • Richelieu's Prayer
  • Sylvia
  • Room 801

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Assaulter
gepostet am: 13.03.2012

Gott, was freue ich mich auf das neue Album.
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