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Seamus Blake: Guardians Of The Heart Machine (Review)

Artist:

Seamus Blake

Seamus Blake: Guardians Of The Heart Machine
Album:

Guardians Of The Heart Machine

Medium: CD
Stil:

Jazz

Label: Whirlwind Recordings
Spieldauer: 57:07
Erschienen: 15.03.2019
Website: [Link]

Ein genauer, wirklich ganz genauer Blick auf das Cover von „Guardians Of The Heart Machine” verrät uns, dass der Jazz-Saxophonist SEAMUS BLAKE sein Instrument nicht nur am Herzen liegt, sondern dass das Saxofon zugleich Bestandteil seines Herzens ist und sogar eine Tasten-Knopf-Leiste sowie Oktavklappe besitzt. Klar doch, dass man genau diesen Eindruck auch die knappe Stunde und neun Stücke lang auf dem Whirlwind-Debüt des kanadischen Tenorsaxophonisten zu hören bekommt.

Mit seinem Quartett, das ihn an Piano, Schlagzeug und Kontrabass begleitet, legt Blake auf seinem Herzen-Album, das aus seiner Sicht zugleich „die Wichtigkeit, Musik aus dem Gefühl heraus zu erzeugen“ symbolisiert, eine vom Tenorsaxophon dominierte Jazz-Scheibe vor, die sich geschickt zwischen ambitionierten Bar-Jazz, freier Improvisation, verträumt-ruhigen Melodien und vielen Soli an den einzelnen Instrumenten bewegt, womit der kanadische Musiker seinen Grundsatz für guten Jazz verwirklicht: „Bei Jazz geht es im Wesentlichen um Improvisieren und um die Schönheit eines Solos. Aber während ich mit Mainstream und traditionellem Jazz aufgewachsen bin und auch studiert habe, mag ich es auch, Elemente von außerhalb dieser Welt zu integrieren und einzubeziehen – es ist sehr erfrischend, mit diesen jüngeren Kerlen zu arbeiten.“
Die „jüngeren Kerle“ sind mit Pianisten Tony Tixier, Bassisten Florent Nisse und Schlagzeuger Gautier Garrigue zugleich bereits gestandene Jazz-Größen, welche Blake einerseits begleitend, andererseits aber auch hintergründig grundierend zur Seite stehen.

Das Titelstück entwickelt sich so zu einer kleinen Jazz-Hymne, während „Vaporbabe“ mächtig beschwingt daher kommt und sich an den 9/8-Handtrommeln und klatschenden Rhythmen einer Straßenband, die Blake in Istanbul hörte, orientiert.
Sehr melodiös ist wiederum „Sneaky D“, dem im völligen Unterschied „Lanota“ (Man lese den Titel einfach mal rückwärts herum und weiß, was einen erwartet!) gegenübersteht.
Auf „Wandering Aengus“ war musikalische Inspiration ein Gedicht von William Butler Yeats, das dann mit Samba-Rhythmen von „Betty In Rio“ übernommen wird. Und wenn schon so viele stilistische Unterschiede gesetzt werden, dann fehlt natürlich noch ein Blues, den man mit dem liebenswürdig-menschlichen „Blues For The Real Human Beings“ geboten bekommt, bis Blake am Ende mit dem traurigen „The Blasted Heath“, dessen Text man auch in dem hübsch gestalteten Digipak findet, auch seine sängerischen Qualitäten, die bei Weitem nicht so gut wie sein Saxophonspiel sind, beweist.

FAZIT: „Meine Idee war es, die Elemente, die ich als Elemente europäischer und amerikanischer Stile betrachte, zu überbrücken, Musik zu schreiben, die ich gerne spiele, aber auch mit europäischer Sensibilität, einschließlich klassischer Harmonie und bestimmten Grooves. Ich stellte mir die Stärken der einzelnen Bandmitglieder vor, mit denen ich bereits tourte. Sie sind vielseitig und geschickt, mit der Grundlage, Offenheit und Energie, um in verschiedene Richtungen zu gehen. So wurden ihre kreativen Beiträge zum Geist der Platte.“ Solch eindrucksvollen Worten wie diesen von SEAMUS BLAKE zu seinem aktuellen Album „Guardians Of The Heart Machine” kann auch ein Kritiker – zumindest der dieser Review – nicht widersprechen. Ein ganz feines, harmonisch groovendes Jazz-Album!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3038x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Guardians Of The Heart Machine
  • Vaporbabe
  • Sneaky D
  • I‘m Okay
  • Lanota
  • Wandering Aengus
  • Betty In Rio
  • Blues For The Real Human Beings
  • The Blasted Heath

Besetzung:

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